Schielsprechstunde für Kinder und Erwachsene

Die kindliche sensible, neuronale Prägephase für die Ausbildung der Sehschärfe endet zumeist zwischen dem 5. und 6. Lebensjahr, d.h. alle Kinder sollten unbedingt vor der Einschulung bzgl. einer angeborenen Augenunterschiedlichkeit, einer evtl. Schielfehlsichtigkeit oder Augenschwäche untersucht und ggf. in einer Sehschule / orthoptischen Abteilung behandelt und langfristig betreut werden!

Zeitweise auftretende Doppelbilder können auf ein evtl. bestehendes Schielproblem hinweisen!

SchielformenUnter Sehschule (Orthoptische Abteilung) wird im allgemeinen die Untersuchung und Behandlung von Sehschwächen und Schielerkrankungen (= Störungen des Binokularsehens bzw. des beidäugigen Sehens und Bewegungsstörungen der Augen) bei Kindern und Erwachsenen verstanden.

Bei festgestellten Schielfehlsichtigkeiten wird zusätzlich in der Sehschule (Schieldiagnostik / Orthoptik) der Schielwinkel mit verschiedenen Testverfahren genau untersucht und bestimmt.

Bei Bedarf werden vom Augenarzt schielkorrigierende, prismatische Gläser für die Ferne und / oder die Nähe in Zusammenarbeit mit der hierfür speziell geschulten Orthoptistin in der Sehschulsprechstunde verordnet.

In der privaten Augenarztpraxis im Gesundheitszentrum eins führt eine speziell hierfür ausgebildet Fachkraft (Orthoptistin) mit langjähriger Erfahrung bei Diagnostik und Therapie von Schielerkrankungen neben dem Augenarzt in der orthoptischen Abteilung die notwendigen Untersuchungen und regelmäßigen Nachkontrollen nach Prismenbrillenverordnung und Schieloperationen durch.

Da der Begriff Sehschule rechtlich nicht geschützt ist, sollten Patienten sich jeweils in der Augenarztpraxis erkundigen, ob tatsächlich vor Ort eine hierfür speziell ausgebildete Fachkraft (OrthoptistIn) die Untersuchungen durchführt und den Therapieverlauf neben dem schielenArzt mitbetreut.

Sehschuluntersuchung mit Synoptophor

Unter Binokularsehen (binokular = beidäugig) versteht man das qualitativ klassifizierbare gemeinsame Sehen des rechten und linken Auges. Als erste Stufe des Binokularsehens gilt hierbei das Simultansehen als gleichzeitige Wahrnehmung der Seheindrücke beider Augen. Die nächste Stufe wird Fusion genannt und ist die Fähigkeit, die Bilder beider Augen zu einem einzigen Bild zu verschmelzen. Dies ist die Grundlage für die dritte und höchste Form des Binokularsehens, des räumlichen Sehens (Stereopsis). Alle diese Formen des beidäugigen Sehens fasst man auch als Binokularfunktionen zusammen.