Selektive Lasertrabekuloplastik (SLT)

Mittels der modernen Methode der Selektiven Lasertrabekuloplastik (SLT) kann bei Erkrankungsformen des grünen Stars (Glaukom) der Augeninnendruck mittels einer schonenden Laser-Augeninnenwasserabflußverbesserung der Augeninnendruck um ca. 20 % gesenkt werden. Die Behandlung ist schmerzfrei und kann innerhalb einer Stunde ambulant durchgeführt werden.

slt_1_kleinDie SLT verbessert gezielt den Abfluß des Augeninnenwassers im sog. Kammerwinkel. Der Laser führt zu einer Aktivierung von Pigment im Kammerwinkel, welches nach der Behandlung dann vom Körper selbst abgebaut wird. Der nach einer gewissen Zeit einsetzende drucksenkende Effekt hält oftmals lange an, die Laserapplikation kann aber bei Bedarf auch mehrfach wiederholt werden, ohne dass besondere Komplikationen zu befürchten wären, da der Laser gezielt nur am Pigment im Kammerwinkel seine Wirkung entfaltet und das eigentliche Gewebe im Kammerwinkel (sog. Trabekelmaschenwerk) von dem Laser nicht belastet wird.

Die SLT kann mehrfach wiederholt werden, da das Kammerwinkelgewebe selbst bei der Behandlung nicht verändert wird.

Hierdurch kann zusätzlich zu den zumeist zuvor verwendeten Glaukom-Augentropfen der Augeninnendruck weiter gesenkt und die Sehnervbelastung weiter reduziert werden. Damit kann die SLT entscheidend dazu beitragen, den weiteren glaukomatösen Verfall des Sehnerven zu verlangsamen oder sogar aufzuhalten.

Bei idealem Verlauf wird die Intensität der glaukombehandelnden Tropfentherapie reduziert werden können oder bei Druckwerten im Idealbereich sogar ein Verzicht auf eine lokale Therapie möglich sein. In jedem Fall wird bei erfolgreicher Drucksenkung nach Lasertherapie der Augeninnendruck gesenkt und somit die Sicherheit für den Sehnerv weiter verbessert.

Die Senkung des Augeninnendruckes ist aber häufig nicht die ganze Wahrheit !

Viele Patienten weisen glaukomatöse Veränderungen am Sehnerv bei normalen Augeninnendruckwerten auf. Hier führt der Augenarzt zunächst die Messung eines Augeninndruck -Tagesprofils durch, um mögliche Druckschwankungen und evtl. unerkannte Druckspitzen erkennen zu können. Bleiben Druckerhöhungen aus, spricht man bei Vorliegen von glaukomatösen Sehnervveränderungen vom Niederdruck- oder Normaldruckglaukom. Man vermutet hier als weitere Ursache für die Entstehung eines Glaukoms eine reduzierte Sehnervdurchblutung, die zu einer erhöhten Sehnervempfindlichkeit führt. Bei reduzierter Sehnervdurchblutung genügen auch schon normale oder nur gering erhöhte Augendruckwerte, um den Sehnerv zu belasten und langfristig zu schädigen.

Um eine evtl. verringerte Sehnervdurchblutung zu messen, ist die Messung der okulären Pulsamplitude (->PASCAL-Kontourtonometrie) von besonderer Bedeutung. In Verbindung mit der Augendruckmessung kann mit dieser Vermessung auf die individuell bestehende Sehnervbelastung rückgeschlossen werden.

Eine Abtastung der Druckamplidude war bisher nur mit einer operativen, intraokularen Messsonde möglich, eine Untersuchung, die damit nicht für Routineuntersuchungen zur Verfügung stand.

Heute kann man mit der Methode der nichtinvasiven, elektronisch den Augeninnendruck abtastenden Kontourtonometrie (->PASCAL-Kontourtonometrie) wertvolle Rückschlüsse zum Augeninnendruck und zur okulären Pulsamplitude ziehen.

In der privaten Augenarztpraxis im Gesundheitszentrum eins stehen neben der applantorischen Augeninnendruckmessung nach Goldmann auch die Kontourtonometrie (-> PASCAL) und als therapeutische Option die SLT mit einem Laser der modernsten Generation zur Verfügung.

Häufig findet man bei Patienten mit Normaldruckglaukom Assoziationen zu internistischen Erkrankungen, wie Migräne, hohem Blutdruck, einer veränderten Blutfließfähigkeit und ein häufiges Auftreten von kalten Händen oder Füßen, v.a. auch nach Kältereizen (-> M. Raynaud).

Hier muß neben der lokalen, augendrucksenkenden Therapie auch eine internistische Diagnostik und eine internistisch ansetzende Therapie erfolgen.

Bestimmte Risikofaktoren wie z.B. eine verringerte Blutfließfähigkeit müssen in Blutuntersuchungen festgestellt werden. Hier besteht mit der Augenarztpraxis eine intensive Zusammenarbeit mit der Gerinnungsambulanz der Charité, wo die Patienten bzgl. evtl. bestehender Blutveränderungen untersucht werden können.

Weitere Informationen über Keratokonus erhalten Sie in entsprechenden Foren.